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Tansania von Mwanza nach Dar es Salaam

18. November 2015
Ohne Regen und mit Sonnenbrille auf der Nase, packe ich mein Moped und starte von Bukoba/Tansania Richtung Mwanza. Trockener Asphalt, wunderschöne Ausblicke auf den südwestlichen Viktoriasee. Hin und wieder neugierige Affen, immer langhornige Rinder und viele Menschen säumen die Straße. Was mich wundert ist, dass sich nirgendwo ein Zugang zum See bietet. Kein Badestrand, keine Promenade, nichts. Als würden sich die Menschen vom Wasser abwenden. Dabei ist der Viktoriasee nicht nur wichtig für die Region, sondern auch landschaftlich wunderschön.

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Und weil das so ist, lasse ich mir viel Zeit für Fotostopps und den ein oder anderen Umweg, der mich näher ans Ufer bringt. Die Genussfahrt endet in Geita. Von dort sind es noch knapp 100 km bis Mwanza, der Partnerstadt von Würzburg. Ich habe einen Brief von unserem Oberbürgermeister im Gepäck. OB Schuchhart hat mir die schriftlichen Grüße an seinen Kollegen in Mwanza mit auf den Weg gegeben. Ich plane, den Brief am nächsten Morgen „auszutragen“.

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Die Sonne scheint. Mir geht es wieder gut. Am Moped hat die Birne in der Lampe ihren Geist aufgegeben. Einen Ersatz habe ich nicht dabei. Schöne Grüße vom Viktoriasee, Euer rollender Postbote aus Würzburg.

19. November 2015
Ich komme ohne Zwischenfälle  in Mwanza, der Partnerstadt von Würzburg an.

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Nach einer wunderschönen Fahrt durch die felsige Kulisse entlang des Viktoriasees und einer kurzen Überfahrt mit einer Fähre, bin ich ohne Umweg erstmal zur City Hall der Stadt, um den Brief vom Würzburger OB Christian Schuchert an seinen Kollegen, den sogenannten City Director, Mr. Tito, zu überbringen. Man hat mich später erwartet, empfängt mich aber umso herzlicher mit einem lauten „Karibu sana“, was auf Deutsch soviel heißt wie „Grüß Gott“ oder „herzlich willkommen“.

Mit Mwanza hat Würzburg eine gute Wahl getroffen. Die zweitgrößte Stadt in Tansania hat eine bedeutende Universität, eine gute Infrastruktur und  ist wunderschön am südlichen Viktoria See gelegen. Mr. Kaaya, der in der Stadtverwaltung für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, kümmert sich mit seinen Kollegen rührend um mich. Ich bekomme ein Hotelzimmer in einer Anlage direkt am Seeufer. Ein romantischer Platz, der zum träumen einlädt. Eine Szenerie wie am Gardasee, nur halt in Afrika. Da ich auch im Namen des gemeinnützigen Vereins Mwanza e.V. hier bin, besuche ich einige Schulen für behinderte Kinder sowie eine Aids-Station für Frauen und Mütter. Überall sorge ich mit meinem Motorrad für Aufsehen und willkommene Abwechslung.

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Es klingt jetzt komisch, aber ich habe mit den Kindern sehr viel Spaß. Und sie mit mir auch. Was mich nachdenklich stimmt, ist die Tatsache, das es nur ca. 10% aller behinderten Kinder in Tansania in diese Art Schulen schaffen. 90% bleiben in den Familien, werden dort versteckt, leben als Bettler auf der Straße oder sterben alleingelassen. Behinderungen werden von den Einheimischen oft noch als Strafe Gottes interpretiert. Für all die tollen Projekte in Mwanza ist der bewundernswerte Obadira zuständig. Sein Engagement hilft maßgeblich dabei, dass diese Kinder nicht vergessen werden.

Mwanza ist eine lebendige und fröhliche Stadt. Die Felsenlandschaft, in der sie am Ufer des Sees eingebettet ist, verleiht ihr einen besonderen Ausdruck. Der Bismarck-Rock ist das Postkartenmotiv schlechthin. Hier geht es zu einem Bericht über die Städtepartnerschaft Mwanza und Würzburg.

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Bismarck soll während der Kolonialzeit hier gewesen sein und diese bizarre Felsformation bestaunt haben. Ich genieße meinen Aufenthalt in der Partnerstadt. Kaaya hilft mir bei der Organisation einer dreitägigen Safari durch die nahegelegene Serengeti und den Ngorogorokrater. Ich bin gespannt und freue mich auf das Naturerlebnis. Mit Edward, meinem Guide und Steuermann, fahren wir in einem großen Toyota-Landcruiser durch den berühmten Nationalpark. Ich kann mich davon überzeugen, dass die Serengeti lebt. Und wie! Sie ist für ihren Tierreichtum bekannt.

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Das würde den verstorbenen und in der Serengeti begrabenen Prof. Grzimeck sehr freuen. Klar, es sind die Tiere und das Wildlife, das den Besucher fasziniert. Mehr noch bin ich von der Weite der Ebene beeindruckt. „Serengeti“ bedeutet in der Sprache der Masai „endloses Land“ …und das ist es tatsächlich.

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Wir übernachten in Zelten und sind mitten unter den Tieren. Elefanten, Hyänen, Zebras und Büffel, teilen sich nachts in der Dunkelheit mit uns den Zeltplatz. Es ist ein bisschen unheimlich, denn aus meinem Zelt höre ich wie Elefanten und Zebras das Gras rupfen. Wie die Hyäne den Müllereimer umwirft und sehe mit eigenen Augen den Büffel, der mir des Nachts den Weg auf die Toilette versperrt. An einem Morgen kommt etwas Aufregung auf, als ein Elefantenbulle den Platz nicht verlassen will. Ich nutze die Gelegenheit für Fotos aus der Nähe, was dem Bullen dann überhaupt nicht gefällt. Irgendwann zieht er aber doch ab.

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Für diese Tiere sind wir Menschen keine Feinde, aber auch keine Nahrung. Kommt man ihnen nicht zu nahe, passiert auch nichts. Bei einem hungrigen Löwen sähe die Lage etwas anders aus.

Diese Safari ist ein unvergessliches Erlebnis für mich. Außer dem Leoparden habe ich vier der sogenannten ‚Big Five‘ gesehen: Elefant, Büffel, Rhino und Löwen. Den Leoparden hebe ich mir für Botswana oder Namibia auf. Ich bin Edward, meinem Guide dankbar, dass er mich an die richtigen Stellen gebracht und mir dieses Erlebnis ermöglicht hat, er war ein gleichsam kompetenter und sympathischer Guide.

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Voller Eindrücke fahren wir zurück nach Mwanza, wo ich mich bei Obadira und Kaaya herzlich bedanke und verabschiede. Bevor ich meine Tour fortsetzen kann, hat Kaaya ein Fernsehteam organisiert, das Aufnahmen und ein Interview von dem Deutschen macht, der mit dem Motorrad seine Partnerstadt besucht.

Der Sender wird über meinen Besuch in der wunderbaren Stadt Mwanza berichten. Die Städtepartnerschaft wird im nächsten Jahr ihr  50. Jubiläum feiern. Ich hoffe Kaaya und Obadira dann in Würzburg wiederzusehen. Farewell, liebe Freunde. Karibuni in Würzburg next year! Ich werde die tolle Zeit in eurer wundervollen Stadt nie vergessen. Asante sana!

Obadira besorgt mir übrigens noch eine Birne für meinen Scheinwerfer. Jetzt fährt mein Motorrad wieder mit permanentem Licht durch Afrika. Was in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist, führt in Afrika zu mehr oder weniger heftigen Handzeichen bzw. Lichtsignalen. Am liebsten würde ich jedem führsorglichen Hinweisgeber erklären, dass das Licht bei meiner BMW vom Werk so eingestellt ist und ich es gar nicht ausmachen kann. Im Gegenzug würde ich den Fahrern gerne raten, ihr Licht anzumachen, wenn es dunkel wird. Hier sind die Afrikaner sehr sparsam, was dazu führt, dass Nachtfahrten oft Blindflüge sind, die es für mich zu vermeiden gilt. Ich bemühe mich bei meinen Tagestouren eigentlich immer darum, ab 16.00 Uhr nach einer Unterkunft Ausschau zu halten. Da es in der Nähe des Äquators gegen 18.00 Uhr abrupt dunkel wird, ist es mir einfach wichtig, vor der Dunkelheit in einer Unterkunft zu sein. Diesem Prinzip folgend, bin ich an diesem Abend in Singida in einer Unterkunft, wo es ein kühles Bier und ordentliche Spaghetti gibt.

24. November 2015
Von Singida aus will ich heute nach Arusha fahren. Die Stadt am Mt. Meru ist auch die touristische Drehscheibe für den Besuch des Killimanjaros. Nordöstlich geht es wieder durch das Rift Valley, den großen afrikanischen Grabenbruch. Wie immer im Rift, geht es durch eine schöne, fruchtbare Landschaft. Die Sonne brennt mal wieder auf den Helm. Ich fahre auch bei großer Hitze aus Sicherheitsgründen immer in der dicken Motorradjacke. Die Hose von der Kombi habe ich bei den Temperaturen durch eine leichte Freizeithose ersetzt. Ist wegen des Hitzestaus anders nicht machbar. Die Stiefel wiederum lasse ich an, weil Verletzungen im Fußbereich häufig vorkommen. Das sorgt bei den Einheimischen, die immer mit leichtem Schuhwerk unterwegs sind, oft für Belustigung. Naturgemäß sind die hohen Temperaturen, vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit schweißtreibend. Das Schwitzen darf auf der Fahrt durch Afrika nicht stören. Wenn ich es als unhygienisch empfinden würde, müsste ich häufig den ganzen Tag unter der Dusche stehen und käme keinen Kilometer weit. Selbstverständlich steht die Dusche abends nach dem einchecken in die jeweilige Unterkunft an erster Stelle. Von Beginn der Tour an habe ich abends auch immer meine Kleidung gewaschen. Meist ist Handwäsche angesagt, nur ganz vereinzelt kann ich den Laundry-Service des Hotels nutzen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Wäsche bis morgens wieder trocken sein muss. Zur Not wurde das noch feuchte Kleidungsstück auch mal ans Gepäck geklammert. Meist ist es nach einigen Kilometern Fahrt dann trocken. Das Unterwegssein über Wochen und Monate macht ein permanentes Mit- und Nachdenken unabdingbar. Habe ich alles? Was muss ich prüfen? Reicht es noch? Hält das? – Diese und noch mehr Fragen halten die Aufmerksamkeit wach. Da ich alleine bin, muss ich mich nur um mich und meine Maschine kümmern. Das vereinfacht die Dinge. Und im Vergleich zu einer Mutter mit kleinen Kindern ist das eh nur ein Klax. Neben diesem alltäglichen „Kümmern“ bin ich überwiegend mit der Verarbeitung der Eindrücke und mit der Vor- und Nachbereitung der Reise beschäftigt. Das alles füllt mich aus, sodass ich überhaupt nicht das Bedürfnis verspüre, abends noch was zu unternehmen. Meist liege ich um 22.00 Uhr im Bett. Morgens werde ich spätestens um 6.00 Uhr wach und stehe auf. Bis ich fertig bin und das Motorrad gepackt ist, ist es zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr. Ich mag den Start in den Tag, weil ich grundsätzlich optimistisch neugierig bin. Mittlerweile kann ich problemlos bis zu 2,5 – 3 Stunden am Stück fahren – maximal aufgehalten durch einen Tankstopp. Die Mittagspausen versuche ich einzuhalten, um dem Körper einfach eine kleine Phase der Erholung zu gönnen. Die Hauptmalzeit nehme ich allerdings abends zu mir. Tagsüber ernähre ich mich vom Obst, das an der Straße angeboten wird. Bananen und Orangen bevorzugt. Gerne auch mal Nüsse. Ich gehe vor nach dem Prinzip ‚cook it, peel it or don’t eat it‘.

Gerne nehme ich auch kalte Coca Cola zu mir, das hilft zwar nur kurz den Durst zu stillen, schmeckt und erfrischt aber. Außerdem brauche ich manchmal einfach mal einen anderen Geschmack, als immer nur das fade Wasser. Wenn es so richtig heiß ist, ‚atmet‘ man die Cola ein, um sie dann unmittelbar wieder raus zu schwitzen. Die Hitze und das Schwitzen machen mir inzwischen überhaupt nichts mehr aus. Mittlerweile wird es mir erst bei über 40 Grad unangenehm. Allerdings sorgt die Hitze vom Motorblock manchmal dafür, dass es am Unterschenkel, über dem Stiefelschaft, richtig heiß wird. Dann hilft nur die „Harley-Stellung“. Das heißt, ich stelle meine Füße hoch auf den Schutzbügel des Motors. Wenn es dann mal wieder eine längere  Strecke auf der Sitzbank wird, wechsele ich, um die Muskulatur zur entlasten, die Sitzpositionen wie folgt: Neben der Harley-Stellung gibt es die „Racer-Position“. Dabei lege ich den Oberkörper nach vorne, was den Luftwiderstand reduziert und den hinteren Hintern entlastet. Dann gibt es noch die „Englische Stellung“ , bei der ich ganz gerade auf dem Motorrad sitze und wie beim Dressurreiten den Rücken strecke. Je länger die Fahrt dauert, umso öfter wechsle ich die Positionen. Extrem wird es, wenn ich die Beine hochlege. D.h. die Beine sind waagerecht auf der Höhe des Scheinwerfers nach vorne gestreckt und die Bauchmuskeln sind angespannt. Das kann ich nur machen, wenn die Strecke frei ist und keine Schlaglöcher zu beachten sind. Offroad bzw. Roughroad versuche ich so viel wie möglich auf den Fußrasten zu stehen. Weil ich groß bin, habe ich mir zu Hause den Lenker etwas höher gelegt, sodass ich beim Stehen alles gut im Griff habe. Neben der Maschine an sich, sorgen also auch meine Haltungsnoten auf dem Moped für Aufmerksamkeit. Es ist aber keine Show von mir, sondern dient lediglich der akuten Schmerzprophylaxe.

Ich komme abends in Arusha an und finde ein günstiges und gutes Hotel. Es hat ganz neu eröffnet, was einerseits gut ist, aber andererseits in der Stadt dadurch ziemlich unbekannt ist, was sich für mich noch als Problem herausstellen wird. Ich fahre nämlich vor Sonnenuntergang nochmal schnell in die Stadt, um Geld und Verpflegung zu besorgen. Auf der Rückfahrt finde ich im dichten Verkehr den Weg nicht mehr. Mein Navi liegt im Zimmer. Ich brauche eine geschlagene Stunde bis ich das Hotel finde, das eigentlich nur wenige Minuten entfernt war. Da wird mir nochmal bewusst wie wertvoll mein Navigationsgerät ist. Hoffentlich hält es weiterhin gut durch!!

25. November 2015
Ich verlasse die Touristenmetropole Arusha in südlicher Richtung. Auch der Killimanjaro versteckt sich bei Moshi hinter dicken Wolken. Nach dem Mt. Kenia, dem Mt. Meru will nun auch der höchste Berg in Afrika nicht, dass ich ihn fotografiere. „Ein andermal“, denke ich mir und freue mich, dass mich die Wolken wenigstens vom Regen verschonen. Schon bald nach Moshi kommt die Sonne raus und es beginnt eine weitere Genussfahrt entlang des Usambara-Gebirges. Links Gebirge, rechts Ebene. Am Straßenrand die Baobabs (Affenbrotbäume) sowie riesige Sisal-Plantagen.

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Ich fahre durch Masai-Land. Ein feines Asphaltband verläuft immer nur gerade aus. Das sind die Momente, wo die Gedanken ausschweifen. Ich muss auf der Hut sein, dass ich die Aufmerksamkeit nicht verliere. Seit Kenia herrscht ja der britisch beeinflusste Linksverkehr. Die Tatsache, dass ich dies erst jetzt in Tansania erwähne, ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass ich damit keine Probleme habe. Auch heute geht es auf der linken Straßenseite gut und schnell vorwärts. Es läuft so gut, dass ich mich am frühen Nachmittag entschließe den Versuch zu starten, heute noch bis Dar es Salaam zu kommen. „Das wäre zwar eine Marathonstrecke, aber der Versuch ist es wert“, denke ich ganz sportlich ehrgeizig in mich hinein. Bis Chalinze geht das auch gut. Hier muss ich nach Osten abbiegen. Es ist schon 17.00 Uhr und es sind noch 90 Kilometer bis Dar. Die Straße ist sehr stark befahren. Die Lkw’s haben im heißen Asphalt wieder ihre tiefen Rillen gespurt. Vielleicht bin ich jetzt zu leichtsinnig. Ich komme in die Dunkelheit. Noch 50 Kilometer bis Dar. Der Verkehr wird dichter. Kaum noch ein Durchkommen. Ich verfluche mich und bei Kilometer 30 gebe ich auf, fahre runter von der Straße und suche mir eine Bleibe. Es ist mehr ein Disco als ein Hotel, in dem ich unterkomme. Laut, teuer und nicht besonders vertrauenswürdig. Nach dem Marathon von Sharm el Sheikh nach Hurghada, war das heute die zweitlängste Etappe, die ich bislang an einem Tag gefahren bin. Kann man mal machen. Heute war es allerdings grenzwertig. Ich falle ins Bett, stopfe mir Ohropax in die Ohren und schlafe ganz schnell tief und fest.

26. November 2015
Ausgeschlafen und wieder fit starte ich am Morgen nach Dar es Salaam. Ich will nach Zanzibar, oder Sansibar wie man es im Deutschen schreibt. Ein Name, der viele Reisende ins Schwärmen bringt. Die Insel soll für viele Tage mein Refugium werden. Auf den restlichen 30 Kilometern nach Dar komme ich in die Rushhour. Die Busspur ist frei. Wie all die anderen Zweiräder komme ich auf ihr rasch voran. Die Stadt empfängt mich mit einem Regenschauer, was ich aber nicht als schlechtes Zeichen werten will. Der junge Missionar Samual hilft mir spontan und ganz uneigennützig den Weg zum Hafen zu finden. Durch seine Hilfe kann ich auch auf die billigere Passagierfähre. Ich bin immer wieder überrascht, welche Hilfsbereitschaft mir oft entgegengebracht wird. Mein Motorrad wird mal wieder von fünf starken Männern aufs Schiff gehievt. Als einziges Fahrzeug an Bord wird es an der Reling festgezurrt. Sansibar wir kommen.

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2 Gedanken zu „Tansania von Mwanza nach Dar es Salaam

  1. Hallo Dieter,
    ich habe heute deinen Post gelesen. Sehr schöner persönlicher Bericht.
    Ich plane auch eine Reise durch Kenia und Tansania mit einer Africa-Twin.
    Daher würde mich interessieren: Wie hast du deine Maschine nach Afrika bekommen, mit dem Flugzeug oder Schiff und was hast du bezahlt. Ich habe ein Angebot von DHL mit dem Flugzeug, einfach für 1800,-€
    Ich habe in anderen Foren gelesen, das die Durchschnittsgeschindigkeit bei 30/Kmh liegt, du warts aber doch schneller unterwegs, oder? Die B144 über den Ngorogoro Krater kann wohl nicht fahren? Welche Offroad straßen bieten sich denn an? Kannst du mir ein Forum empfehlen?
    Gruß Uwe

    1. Hi Uwe, danke für Dein Interesse. Ich bin von zu Hause in Würzburg losgefahren und von Athen (Lavrion) aus mit dem Schiff nach Haifa. Erst in Kapstadt habe ich mein Motorrad verschifft; 1.500€. Da ich mit meiner F 800 GS überwiegend auf Asphalt unterwegs war, ging es bei mir schneller. Da musste ich nur auf die Schlaglöcher, Ziegen, Rinder, Esel, Hunde, Kinder aufpassen. Ob Du über die B114 durch die Serengheti und Ngorogorkrater fahren darfst, weiß ich leider nicht, kann es mir aber auch nicht vorstellen. Von Arusha nach Dar fährt man eine zeitlang östlich an den Usambara-Bergen vorbei. Leider bin ich da nicht rein gefahren; z.B. Lushoto. Könnte mir vorstellen, dass es dort für Dich genug offroad gibt. Ich wünsche Dir eine spannende und sichere Reise.

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