Ruanda

Ursprünglich stand nach Uganda und vor Tansania die Republik Ruanda auf meinem Reiseplan. Durch das Land der 1000 Hügel, wie Ruanda genannt wird, läuft die Hauptwasserscheide zwischen den Einzugsgebieten des Nils und des Kongos. Hochebene, Berge und Kurven machen das Land zum Eldorado für motorisierte Zweiräder. Warum ich dieser Versuchung widerstanden habe, kann ich rational nicht begründen. Der Zeitdruck, meine schlechte Stimmung in Uganda, der Regen – es ist ein Cocktail von Gründen, die zu dem Entschluss führten Ruanda auszulassen und direkt nach Tansania zu fahren. Auch die Furcht vor den Erinnerungen an den grausamen Völkermord in den 90gern spielt mit rein. Die Volksgruppen der Hutu und Tutsi schlachteten sich damals gegenseitig ab. Die Gedenkstätte in Nyamata im Süden von Ruanda hätte ich passiert und besuchen müssen. Ich habe das Land von meiner Agenda genommen, weil mir das zu viel geworden wäre. Oder sagen wir es so; ich habe mich für Tansania und Zanzibar entschieden und nicht gegen Ruanda. Das klingt besser. Das schlechte Gefühl bleibt und wird durch das Buch „Ach, Afrika„, das ich hier auf meiner Tour lese nicht besser. Der Autor Bartholomäus Grill hat damals als Korrespondent direkt aus Runada berichtet und die Schrecken in dem Kapitel „Die Stille von Ntarama. Ruanda oder die Erfindung der Grausamkeit“ eindrucksvoll beschrieben.

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