Rhythm and Blues für die Sinne

Drei Tage auf dem Schiff von Lavrion nach Haifa. Die Sonne und der Wind spielen die Melodie. Die Bühne besteht aus Inseln, die vor, neben und hinter mir vorbei treiben. Der Schiffsmotor gibt den Bass in einer Endlosschleife. Die Ägäis ist Rhythm and Blues für die Seele. Entspannung pur. Drei Tage nur lesen, essen und schlafen. Heute habe ich mich dabei erwischt, wie ich der Wäsche beim Trocknen zugeschaut habe.

Sunset on sea Pano on sea

Von morgens bis abends treiben die Inseln der Ägäis an uns vorbei.

Erst mal runterkommen

Lavrion, 8./9. Oktober 2015. Da das Schiff nach Haifa erst am Samstag fährt, habe ich zwei schöne Tage für Sightseeing und Chillen. Mit einem jungen, sehr netten Pärchen aus Tübingen, Benedikte und Mario (beide im Alter meines Sohnes), besuche ich den Poseidon-Tempel am Kap Sounion. Es ist einfach schön, bei solchen Besichtigungen nicht alleine zu sein, sondern sich auch über die Schönheiten des Bauwerkes austauschen zu können.
Coach Mario gibt ein Workout am Strand und fragt mich bei der Hocke, voller Rücksicht auf mein Alter, „ob ich noch soweit runterkomme.“ Es war eine schöne Zeit. Ich wünsche euch Beiden alles Gute, privat und beruflich.IMG_0546Awi, ein Israeli aus meiner Generation, hat mit seinem Sohn eine Motorradtour in den Alpen hinter sich gebracht. Sie warten wie ich auf das Schiff nach Haifa, um dann in ihren Kibbuz heimzukehren.

Die Fähre ist ein Container-Schiff und nicht für Touristen ausgelegt. Die Driver-Cabin ist spärlich, aber sauber. Das Essen ist nicht wirklich gut und lässt mich wehmütig an die gute Küche im heimatlichen Würzburg denken.

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Dass es für Menschen auf Rädern nur diese eine Möglichkeit gibt von Europa nach Ägypten zu kommen, ist ein Armutszeugnis der internationalen Politik. Es regnet. Das Schiff füllt sich mit Containern. Irgendwo dazwischen steht mein Moped. Findest Du es?

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Ach, Afrika

Berichte aus dem Inneren eines Kontinents

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Eine leidenschaftliche und kritische Zustandsbeschreibung eines Kontinents, der voller Widersprüche ist. Der deutsche Journalist, Schriftsteller und Afrika-Korrespondent Bartholomäus Grill versucht erfolgreich diese Widersprüche aufzulösen und deren Herkunft zu erklären. Das Buch nennt sich selbst „ein Standardwerk, das der Autor aktualisiert und um ein neues Kapitel über die atemberaubenden Entwicklungen der letzten Jahre erweitert hat“ – zu Recht wie ich meine.

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Highway to Hellas

Guten Morgen und auf Bald, mit Blick auf den Mittagskogel in der Früh.

Es folgen mehr als 11 Stunden, 950 km sowie mit Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro vier Länder. Am Abend lande ich im Motel Predejane in Serbien. Ich habe es nach den Kriterien ausgesucht: sauber, sicher, sparsam – und habe eine gute Wahl getroffen.

Am nächsten Tag schaffe ich die restlichen 850 km bis zu meiner ersten Zwischenetappe in Lavrion im Süden von Athen. Freie Fahrt zum Mittelmeer. Teilweise fahre ich wie in Trance. Kein Gedanke verlässt den Helm. Manch einer wird solange gewendet, gequetscht und gedreht, bis er verworfen, gespeichert oder vergessen ist. Nur die Maut- und Grenzstationen schaffen Abwechslung. Die Grenzbeamtin bei der Ausreise aus Mazedonien ist erfrischend hübsch und freundlich. Ihre Kollegin beim Reinkommen ins Land erinnerte mich an eine sowjetische Busfahrerin im kalten Krieg. Zwischen beiden liegen 100 kg und 50 Jahre.

Auf dem Alexander of Macedonia Highway, nutzt man jede Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, dass Alexander der Große nicht Grieche, sondern einer von ihnen, also ein Mazedonier, war. Der große Altertums-Wissenschafter und Freund Ulrich Sinn hat letzten Sonntag in einem Vortrag darauf hingewiesen, wo genau der Ursprung unseres christlichen Abendlandes im Nahen Osten liegt. Genau dort, von woher heute Tausende verzweifelte Flüchtlinge zu uns strömen. Auf meiner Balkanroute habe ich zwar nichts vom Flüchtlingsdrama wahrgenommen, unterm Helm war es aber ein Thema.

Um 19.00 Uhr sitze ich dann bei griechischem Wein und Salat auf dem Campingplatz Bacchus und freue mich des Lebens. Am Samstag geht‘s aufs Schiff nach Haifa. Bis dahin bin ich Tourist. Hellas!

Hier eine kleine Galerie vom Kap Sounion am Abend 08.10.2015:

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5. Oktober 2015 – Packen wir‘s an

Es gibt Dinge von denen träumt man ein Leben lang – und es gibt Dinge, die muss man einfach anpacken. Das Abenteuer „Transafrika“ beginnt in Würzburg am 5. Oktober 2015 um 9.00 Uhr.

Meine Frau Sibylle und meine Tochter Carina verabschieden mich. Der Main-Post Redakteur Herbert Kriener macht Fotos für seinen Beitrag in der Zeitung.  Die letzten Wochen empfand ich als mental anstrengend. Die Vorbereitungen der langen Reise en detail einerseits und andererseits die bohrenden Fragen, die mir Freunde, Bekannte und ich mir  – ich muss es zugeben – auch selbst stelle, machten das Vorhaben immer komplexer. Irgendwann ist der Moment erreicht, wo Du einfach nur den Zündschlüssel umdrehen und Gas geben möchtest. In dem Moment des „Losfahrens“ bin ich zu meiner eigenen Überraschung dann doch relativ locker. Der von mir selbst eingebaute Schutz, nicht über alles zu spekulieren, was auf mich zukommen könnte, filtert alles weg und ich genieße den Moment. Wertschätzung, Dankbarkeit – ja, sowas wie Demut kommt auf.

Sibylle u. Carina 5. Oktober 2015 – Packen wir‘s an weiterlesen

Prolog

Eins vorab: „Rechtschreibung und Grammatik war nie meine Stärke.“ Zwei Lehrerinnen, Frau Wagner und Alberti, mochten den pubertierenden Schneider nicht. Also habe ich als junger Schüler die beiden Hexen boykottiert und mich damit bis ans Ende meiner Tage bestraft. Bitte habt Verständnis dafür, dass nicht jedes Komma richtig sitzt und jedes Wort richtig geschrieben ist. Auch mein Stil ist kein Klassiker. Ich mach‘s authentisch. Falls ich mit diesem „Authentic Style“ ein neues Genre in der Literatur begründe, gebe ich die Urheberrechte zugunsten aller Lehrer-Opfer hiermit frei.

Ich freue mich mit Euch auf eine Reise, Berichte, Gedanken, Emotionen und Bilder. Hakuna Matata!

Dieter Schneider auf dem Weg nach Südafrika – mit dem Motorrad

Artikel und Foto: Main-Post Herbert Kriener

Dieter Schneider hat den Zündschlüssel an seinem Motorrad umgedreht. Vor seinem Haus im Stadtteil Rottenbauer nimmt er Abschied von Tochter Carina und von seiner Frau Sibylle, „der besten Frau, die es gibt“. Der Werbefachmann und Manager startet seine Tour nach Afrika. Mehr als 15 000 Kilometer liegen vor ihm. In drei Monaten will er am Kap der guten Hoffnung sein, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents.

zum Main-Post Artikel →

Print: Dreierpack

Die drei folgenden Bücher habe ich mit großer Freude gelesen. Obwohl die Autoren (noch) nicht in Afrika waren, findet Ihr gute Geschichten, eindrucksvolle Bilder und nützliche Tipps:

1. Der Weg ist das Ziel … 56.000km, 14 Länder, 4 Kontinente, ein Abenteuer!

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2. Fernweh, mit dem Motorrad um die Welt

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3. Jakobsweg – Mit dem Motorrad entlang der Pilgerrouten von Hamburg nach Santiago de Compostela und zurück

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Web und Film: Somewhere else tomorrow

2-wheels 1-world O-money …

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Eine Website, ein Film und viele gute Geschichten von einer Reise um die Welt (leider nicht nach Afrika – noch nicht;-)

Daniel Rintz beschreibt seine Antrieb so:

Wir bereisen die Welt aus Neugier und Abenteuerlust. Wir teilen unsere Geschichten in der Hoffnung andere zu inspirieren. Wir glauben, dass Vor-Ort-Erfahrungen in fremden Kulturen und Ländern dazu beitragen unsere Welt toleranter und friedlicher zu machen